Geschichte

Wie es angefangen hat

Den Anfang des Collegium Biblicum München (CBM) bildete eine Gruppe von Studenten und Promovenden, die Anfang der 60er Jahre auf Anregung von Prof. Dr. Otto Kuss, dem damaligen Ordinarius für Neutestamentliche Exegese und Biblische Hermeneutik an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität München (1960-1973), eine möglichst genaue Übersetzung des Neuen Testaments erarbeiten sollte.
„so griechisch wie möglich, so deutsch wie nötig“
Ausgehend von der aktuellen Auflage des Nestle-Aland wurde nach dem Übersetzungsgrundsatz „so griechisch wie möglich, so deutsch wie nötig“ d.h. unter weitgehender Beibehaltung der griechischen Wortstellung im Satz und der Wortformen vorgegangen, um damit neue Aufmerksamkeit für die oft allzu bekannten Texte zu gewinnen.

Das in den 60er Jahren begonnene Übersetzungswerk erschien 1988 unter dem Titel „Münchener Neues Testament“ – Studienübersetzung.

Bereits 1971 hatte sich, ebenfalls auf Initiative von Prof. Kuss hin, das CBM als eingetragener Verein Collegium Biblicum München e.V., Sitz in München, etabliert.

"Genau am 11. August 1966 bei einem Rundlauf um den Starnberger See kam mir der Gedanke eines Zusammenschlusses von Studierenden, Doktoren und Interessierten, um [...] so vielleicht manches zur Entwicklung und zur Reife zu bringen, was anders zu Grunde gehen würde.“

Otto Kuss

Anlässlich des einjährigen Bestehens des CBM e.V. – am 28. September 1971 – lud Prof. Kuss, der selbst nicht Mitglied des Vereins war, Mitglieder und Freunde zu einem festlichen Abendessen ein.

In einer Tischrede berichtete er, wie und warum sich bei ihm der Gedanke eines Zusammenschlusses entwickelt habe: „Lassen Sie mich mit einem bisher unbekannten historischen Datum beginnen, das sich in meinem Aktenhefter CBM schriftlich auf einem Originalblatt findet: Genau am 11. August 1966 bei einem Rundlauf um den Starnberger See kam mir der Gedanke eines Zusammenschlusses von Studierenden, Doktoren und Interessierten, um das im Umkreise des Neutestamentlichen Seminars in München in Bezug auf das Neue Testament Begonnene und damit in Beziehung Stehende weiter zu fördern, am Leben zu erhalten und so vielleicht manches zur Entwicklung und zur Reife zu bringen, was anders zu Grunde gehen würde.“

Der Plan wurde Realität. Und – so berichtet er weiter – „am Mittwoch, den 28. September 1966 wurde in einer mit vierzehn Namen unterzeichneten Urkunde die erste Hauptversammlung des CBM auf den Mittwoch der zweiten Oktoberfestwoche 1967 in München festgesetzt – das geschah im Schottenhamelzelt.“

Die zeitliche Affinität der Hauptversammlung zum Oktoberfesttermin konnte noch einige Jahre beibehalten werden.

Wie es weiterging

Unter der Leitung von Prof. Dr. Josef Hainz, der von 1970 bis 2009 Vorsitzender des CBM war, wurde eine ganze Reihe von Veröffentlichungen herausgebracht:

Dazu gehören – neben verschiedenen Sammelbänden und der Reihe „Biblische Untersuchungen“ (BU) – die neutestamentlichen Standardwerke:

  • Münchener Neues Testament (MNT)
  • Synopse zum MNT
  • Konkordanz zum MNT
  • Münchener Theologisches Wörterbuch zum NT
  • Personenlexikon zum NT
Diese Werke sind im Verlag Patmos erschienen.

Prof. Hainz ist am 20. Februar 2018 verstorben.
Das Collegium Biblicum München e.V. hat ihm viel zu verdanken.